Trauer um Wolfgang Knoll Abschied von einem großen Liberalen
Die Karl-Hermann-Flach-Stiftung trauert um ihr Gründungsmitglied Wolfgang Knoll, der am 25. Juli 2019 im Alter von 90 Jahren verstorben ist. Wolfgang Knoll hat die Karl-Hermann-Flach-Stiftung gemeinsam mit Heinz Herbert Karry, Otto Wilke, Raimund Bach und Andreas von Schoeler am 19. November 1977 aus der Taufe gehoben. Seit dieser Zeit war er der Stiftung zeitlebens aufs Engste verbunden. Er engagierte sich zunächst als Beisitzer, dann als stellvertretender Vorsitzender und ab 2007 als Stiftungsratsmitglied mit großer Begeisterung für die liberale Bildungsarbeit, für die er sich neben seiner beruflichen Tätigkeit und zahlreichen politischen Ehrenämtern die Zeit nahm.
Wolfgang Knoll war „ein Liberaler durch und durch“. In Schlesien geboren trat er bereits als 18-jähriger in der damaligen sowjetischen Besatzungszone der LDP bei, 1955 wählte man ihn in den Marburger Kreisvorstand der FDP, bald engagierte er sich als Stadtverordneter und Kreistagsabgeordneter. Von 1974 bis 1989 war er Erster Kreisbeigeordneter im Main-Taunus-Kreis. Wie sehr ihm die Kommunalpolitik am Herzen lag, zeigte sich nicht nur im Rahmen dieser Ämter, die er stets mit großem Herzblut ausfüllte. 1977 ergriff er die Initiative zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft liberaler Kommunalpolitiker in Hessen. Als Bundesvorsitzender der Vereinigung liberaler Kommunalpolitiker, langjähriges Mitglied des Präsidiums der hessischen FDP und des Bundesvorstandes prägte er das Profil der liberalen Kommunalpolitik Hessen so entscheidend wie kaum ein anderer.
Für sein Engagement wurde er u.a. mit der Paulskirchen-Medaille in Gold, der Malteserplakette in Gold und der Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Hessen ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde ihm die höchste Auszeichnung der Republik Slowenien verliehen.
Klug, belesen, verlässlich, stets ein guter Berater, aber auch im Besten Sinne streitbar. Ein herzlicher Mensch mit hintergründigem Humor, so beschrieben ihn zahlreiche Weggefährten, die im März dieses Jahres seinen 90. Geburtstag mit ihm feiern durften. Noch im hohen Alter war er stets umfassend über die aktuelle tagespolitische Lage informiert, diskutierte gerne und nahm bis zuletzt selbst vom Krankenbett aus am Stiftungsgeschehen Anteil.
Wir verlieren mit Wolfgang Knoll nicht nur einen Freund und geschätzten Kollegen des Stiftungsrates, sondern auch einen großen Liberalen, dessen Leben und Engagement stets im Zeichen freiheitlicher Werte und Vorstellungen stand. Die Stiftung wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie.